Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Detail
Multikopter sind neuartige senkrechtstartende Fluggeräte mit mehreren elektrisch angetriebenen Rotoren. Die ADAC Luftrettung, ein 100%iges Tochterunternehmen der ADAC Stiftung, ist die weltweit erste Luftrettungsorganisation, die den Einsatz von bemannten Multikoptern im Rettungsdienst untersucht. Im Fokus der Studie steht die Frage, ob ein solches Fluggerät einen einsatztaktischen Vorteil im Rettungsdienst bietet.
Für die Machbarkeitsstudie wurden in zwei Bundesländern Modellregionen ausgewählt: der Rettungsdienstbereich Ansbach mit dem Luftrettungsstandort Dinkelsbühl in Bayern sowie Mainz-Rheinhessen und Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz.
Für beide Regionen hat das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München (INM) Luftrettungseinsätze mit Multikoptern am Computer simuliert. Ziel des Forschungsprojektes in Kooperation mit Volocopter ist es, Ärzte schneller als im Notarzteinsatzfahrzeug zu Patienten zu bringen, um so die Versorgung nochmals zu verbessern und Leben zu retten.
Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), mit dem die ADAC Luftrettung bereits seit Längerem im Bereich Forschung und Entwicklung kooperiert.
Die von der ADAC Stiftung geförderte Studie konnte erstmals einen einsatztaktischen Vorteil von Multikoptern im Rettungsdienst theoretisch belegen. Deutliche Verbesserungen für die Notfallversorgung ergeben sich ab einem Einsatzradius von 25 bis 30 Kilometern. Die optimale Fluggeschwindigkeit des Multikopters sollte in diesem Fall bei mehr als 150 km/h, die Mindestreichweite bei rund 150 Kilometern liegen.
Im Vergleich zu einem Rettungshubschrauber ist ein Multikopter leiser und emissionsärmer. Daher bietet er auch unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und Reduzierung des CO2-Abdrucks eine große Chance für die Luftrettung. Zudem ist der Betrieb eines Multikopters deutlich kostenreduzierter möglich. Der Multikopter soll den Rettungshubschrauber ausdrücklich nicht ersetzen, sondern die schnelle Hilfe aus der Luft ergänzen.
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