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Multikopter der ADAC Luftrettung auf einem Landeplatz

Luftrettung mit bemannten Multikoptern

Ferne Zukunft oder schon bald Realität?

Die gemeinnützige ADAC Luftrettung kommt immer dann zum Einsatz, wenn jede andere Art der Rettung zu langsam wäre. Ihre Hubschrauber erreichen auch entlegene Orte, Inseln, Bergtäler oder blockierte Autobahnen. Der Einsatz bemannter Multikopter könnte die Arbeit der ADAC Luftrettung unterstützen, um die notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung noch weiter zu verbessern. Um das Potential dieser Technologie zu prüfen, hat die ADAC Stiftung eine Machbarkeitsstudie gefördert.

Machbarkeitsstudie der ADAC Luftrettung

Luftrettung mit bemannten Multikoptern – Meilensteine des Projekts

2018: Machbarkeitsstudie zur Luftrettung mit bemannten Multikoptern

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie hat die ADAC Luftrettung 2018 zum ersten Mal den Einsatz eines Multikopters im Rettungsdienst durchgespielt. Der Einsatz von der Alarmierung auf der ADAC Luftrettungsstation bis zur Notfallversorgung des Patienten am Unfallort war inszeniert. Die erfolgversprechenden Ergebnisse sind daraufhin in ein reales Pilotprojekt eingeflossen.

2023: Bestellung von bemannten Multikoptern für die Luftrettung

Inzwischen hat die ADAC Luftrettung zwei Volocopter der gleichnamigen Firma aus Bruchsal für ihr Pilotprojekt zum bemannten Einsatz im Rettungsdienst bestellt, die sie Ende 2023 der Öffentlichkeit präsentierte.

Die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie im Detail

Multikopter sind neuartige senkrechtstartende Fluggeräte mit mehreren elektrisch angetriebenen Rotoren. Die ADAC Luftrettung, ein 100%iges Tochterunternehmen der ADAC Stiftung, ist die weltweit erste Luftrettungsorganisation, die den Einsatz von bemannten Multikoptern im Rettungsdienst untersucht. Im Fokus der Studie steht die Frage, ob ein solches Fluggerät einen einsatztaktischen Vorteil im Rettungsdienst bietet.

Für die Machbarkeitsstudie wurden in zwei Bundesländern Modellregionen ausgewählt: der Rettungsdienstbereich Ansbach mit dem Luftrettungsstandort Dinkelsbühl in Bayern sowie Mainz-Rheinhessen und Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz.

Für beide Regionen hat das Institut für Notfallmedizin und Medizinmanagement der Ludwig-Maximilians-Universität München (INM) Luftrettungseinsätze mit Multikoptern am Computer simuliert. Ziel des Forschungsprojektes in Kooperation mit Volocopter ist es, Ärzte schneller als im Notarzteinsatzfahrzeug zu Patienten zu bringen, um so die Versorgung nochmals zu verbessern und Leben zu retten.

Wissenschaftlich begleitet wurde das Projekt vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), mit dem die ADAC Luftrettung bereits seit Längerem im Bereich Forschung und Entwicklung kooperiert.

Die von der ADAC Stiftung geförderte Studie konnte erstmals einen einsatztaktischen Vorteil von Multikoptern im Rettungsdienst theoretisch belegen. Deutliche Verbesserungen für die Notfallversorgung ergeben sich ab einem Einsatzradius von 25 bis 30 Kilometern. Die optimale Fluggeschwindigkeit des Multikopters sollte in diesem Fall bei mehr als 150 km/h, die Mindestreichweite bei rund 150 Kilometern liegen.

Im Vergleich zu einem Rettungshubschrauber ist ein Multikopter leiser und emissionsärmer. Daher bietet er auch unter dem Aspekt von Nachhaltigkeit und Reduzierung des CO2-Abdrucks eine große Chance für die Luftrettung. Zudem ist der Betrieb eines Multikopters deutlich kostenreduzierter möglich. Der Multikopter soll den Rettungshubschrauber ausdrücklich nicht ersetzen, sondern die schnelle Hilfe aus der Luft ergänzen.

Weitere Informationen finden Sie in der Pressemeldung zum Thema.