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Eine Frau führt eine Reanimation bei einem älteren Mann durch, der regungslos auf einer Wiese in einem Park liegt. Im Hintergrund eilt ein Mann mit einem Smartphone in der Hand herbei.

Monitor Reanimation 2025

Mit dem „Monitor Reanimation“ untersuchen wir regelmäßig, wie gut Deutschland für die Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillständen gerüstet ist. Wir analysieren die systemischen Voraussetzungen für höhere Rettungsquoten, messen Fortschritte und geben konkrete Handlungsempfehlungen für Akteure, Politik und Selbstverwaltung.

Der Monitor ist die einzige Studie in Deutschland, die umfassend die Voraussetzungen von Reanimation vor Eintreffen des Rettungsdienstes analysiert. Erste Hilfe bei Herzkreislauf-Stillständen ist von entscheidender Bedeutung, weil es bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoffversorgung zu bleibenden Schäden im menschlichen Gehirn kommen kann.

Ergebnisse des Monitor Reanimation 2025 im Überblick

Es gab in letzter Zeit durchaus ermutigende Entwicklungen. Die Voraussetzungen für erfolgreiche Reanimationen durch Ersthelfende sind jedoch nach wie vor nicht so gut, wie sie aus gesellschaftspolitischer Sicht sein sollten. Nachfolgend finden Sie die Kernergebnisse des „Monitor Reanimation 2025“ und zugehörige Grafiken:

Übergeordnet

Insgesamt zeigt sich, dass zwar viel Engagement vorhanden ist, jedoch bei mangelnder Koordination, strategischer Ausrichtung und Wirkungsmessung.

Reanimationskompetenz fehlt in der Breite

Nur 26% der Deutschen haben aktuelle Kenntnisse, 37% würden sich eine Reanimation nicht zutrauen.

Reanimationsunterricht an Schulen hat großes Potential, verbindliche Umsetzung ist noch unzureichend

80% der Bevölkerung befürworten Reanimationsunterricht an weiterführenden Schulen, jedoch existiert aktuell nur in 2 Bundesländern eine verbindliche Vorgabe zur Umsetzung.

Telefonreanimation wird häufiger geleistet, bleibt aber unter ihren Möglichkeiten

60% der Befragten des Fachverbandes Leitstellen geben eine konsequente Umsetzung (in >80% der Fälle) an, in 2021 lag diese Zahl noch bei 44%.

Ersthelfer-Apps sind auf dem Vormarsch, jedoch noch ohne stabile Basis

55% der Bevölkerung sind bereits von einem der Systeme abgedeckt, 13 Mio. Menschen mehr als in 2024. 148.000 Personen sind als Ersthelfer registriert, knapp 100.000 waren es in 2024. Jedoch fehlt es an verbindlichen Standards und einer langfristigen Finanzierunggrundlage für die Systeme.

First Responder stärken die Rettungskette, besonders im ländlichen Raum

82% der Befragten des Fachverbandes Leitstellen geben an, über First-Responder-Strukturen zu verfügen.

AED sind sinnvoll, aber zu wenig verfügbar und unsystematisch verteilt

Es besteht zu wenig Wissen über die Verfügbarkeit von AED, da kein bundesweites Register existiert und die Verteilung scheint unsystematisch und wenig bedarfsgerecht.

Grafiken zu den Ergebnissen

Infografik Monitor Reanimation 2025: 80% der Bevölkerung befürworten Reanimationsunterricht
Infografik Monitor Reanimation 2025: Potenzial Reanimationsunterricht an Schulen
Infografik Monitor Reanimation 2025: Ersthelfer-Apps sind auf dem Vormarsch, jedoch noch ohne stabile Basis

Handlungsempfehlungen für die Erste Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillständen in Deutschland

Eine Kultur der Wiederbelebung zu fördern und lebensrettende Maßnahmen flächendeckend zu ermöglichen, ist unerlässlich. Vor diesem Hintergrund zeigen die folgenden Handlungsempfehlungen auf, wie Erste Hilfe und Wiederbelebung systematisch gestärkt und langfristig in die Notfallversorgung integriert werden können.

Um die Reanimationskompetenz in der Bevölkerung langfristig zu stärken, braucht es regelmäßige, niedrigschwellige Schulungsangebote in Institutionen wie Betrieben und Vereinen, flankiert durch gezielte Anreize, damit Erste Hilfe selbstverständlich wird und Menschen im Ernstfall mit Selbstvertrauen handeln können.

Ein bundesweit verbindlicher Reanimationsunterricht ab Klasse 7 sowie gesicherte Strukturen zur Qualifizierung von Lehrkräften und Bereitstellung von Übungsmaterialien sind notwendig, damit alle Schülerinnen und Schüler frühzeitig und flächendeckend zu kompetenten Ersthelfenden ausgebildet werden.

Damit die telefonische Anleitung zur Reanimation (T-CPR) flächendeckend und zuverlässig erfolgt, braucht es eine gesetzliche Verpflichtung zur Durchführung sowie standardisierte Notrufabfrageprotokolle, die die Erkennung von Herz-Kreislauf-Stillständen erleichtern und eine konsequente Anleitung durch die Leitstellen sicherstellen.

Damit SbEA flächendeckend und dauerhaft als Teil der Notfallversorgung wirken kann, braucht es eine bundesweite Finanzierungsregelung sowie verbindliche Mindeststandards für Technik, Schnittstellen und Qualifikation.

Damit das Potenzial von First Respondern flächendeckend genutzt werden kann, sollten gezielte Förderprogramme für den Ausbau und die Ausstattung geschaffen werden – denn das Ehrenamt, getragen von insgesamt rund 29 Millionen Engagierten, ist besonders in ländlichen Regionen ein unverzichtbares Rückgrat und braucht verlässliche Rahmenbedingungen.

Damit AED im Ernstfall Leben retten können, braucht es ein bundesweites Register mit einheitlichen Schnittstellen und verbindlichen Standards sowie eine gezielte Verteilung, damit die Geräte dort verfügbar sind, wo sie gebraucht werden.

Studie zum Download

Zur Studie „Monitor Reanimation 2025“ bieten wir den ausführlichen Studienbericht sowie einen Policy Brief an. Der Policy Brief fasst die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen in Kurzform zusammen. Ergänzt wird das Angebot durch Pressegrafiken.