1. Quartal 2023
Highlights der ADAC Stiftung
Bestnoten für die Verkehrssicherheitsprogramme der ADAC Stiftung
Mit ihren Verkehrssicherheitsprogrammen erreicht die ADAC Stiftung jährlich mehr als 340.000 Kinder.
Um das Niveau der Programme kontinuierlich hochzuhalten und den Inhalt stetig weiterzuentwickeln, wird jedes Jahr eine Evaluation der verschiedenen Veranstaltungen durchgeführt. Befragt werden Lehrkräfte und Mitarbeitende von Kindergärten bzw. Tageseinrichtungen und Schulen, die an den jeweiligen Programmen teilgenommen haben.
Für das Jahr 2022 freut sich die ADAC Stiftung erneut über eine sehr gute Bewertung. Besonders erwähnenswert ist die sehr hohe Bereitschaft der Befragten, die Programme weiterzuempfehlen. Das liegt nicht zuletzt an deren Alltagstauglichkeit und Relevanz für die Mobilitätsbildung und Verkehrssicherheit – beide Aspekte erreichten ebenfalls Bestnoten in der Bewertung. Die hohe Anerkennung in Bezug auf die Organisation der Veranstaltungen im Vorfeld sowie die didaktische und pädagogische Konzipierung der Programme vervollständigt zudem das äußerst erfolgreiche Ergebnis der Evaluation.
Wie heißt es so schön? Nichts ist perfekt. Deshalb entwickeln wir auch auf Basis der Evaluationsergebnisse die Programme kontinuierlich weiter. So werden wir bei unserem Programm Roller Fit den theoretischen Part etwas kürzen und dafür stärker herausarbeiten, welche zentrale Rolle das Programm bei der Mobilitätsbildung und Vermittlung von Themen zur Verkehrssicherheit hat.
Die ADAC Stiftung digitalisiert ihre Arbeitsabläufe sowie den gesamten Förderantragsprozess
Mit Beginn des Jahres wurden zahlreiche digitale Erneuerungen der ADAC Stiftung umgesetzt. Besonders erfreulich: der Launch eines neuen Online-Tools nach langjähriger Planungsarbeit. Die Funktionen der Plattform sind vielfältig: Im ersten Schritt wird sie als innovatives Förderportal eingesetzt und erleichtert so potenziellen Förderempfängerinnen und -empfängern die Antragstellung. Ausgedruckte Formulare, die handschriftlich ausgefüllt werden mussten, gehören nun der Vergangenheit an. Die Antragstellenden werden ab sofort Schritt für Schritt durch den Prozess geführt. Es ermöglicht auch eine effizientere Bearbeitung der Anträge durch die Mitarbeitenden der ADAC Stiftung. Zu erreichen ist das Förderportal auf der Stiftungswebseite stiftung.adac.de über die Bereiche Gemeinnützige Projekte & Förderungen sowie Mildtätige Förderung.
Mittelfristig wird die Anwendung zudem für weitere Funktionen genutzt: U. a. dient es zukünftig als Kontaktmanagementtool, um die persönlichen Kontakte der Stiftung zu Interessierten sowie Partnerinnen und Partnern an einem Ort zu verwalten und zu pflegen. Zusätzlich wird die Abfrage der Zufriedenheit von Förderempfängern in den neuen Prozess integriert. Insgesamt also echte Meilensteine, die das neue Tool bietet, um die Leistungsfähigkeit der Stiftung in diesen Bereichen signifikant zu erhöhen.
Apropos Meilenstein: Im April wurden die Mitarbeitenden der ADAC Stiftung auf stiftung.adac.de/team veröffentlicht. Auf einen Blick finden die Nutzerinnen und Nutzer nun die Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der Stiftung und können ohne Umwege mit ihnen in Kontakt treten.
Drei Kern-Erfolgsfaktoren zur Etablierung von Reanimationsunterricht in Nürnberg
Allein in Deutschland erleiden jährlich über 50.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand. Schon nach drei bis fünf Minuten ohne Sauerstoffzufuhr kommt es zu irreparablen Schäden des Gehirns. Der professionelle Rettungsdienst trifft aber im Schnitt im Stadtgebiet Nürnberg erst nach acht bis zehn Minuten beim Patienten oder bei der Patientin ein. Helfen kann dementsprechend nur das schnelle Erkennen der Situation durch anwesende Personen, die Alarmierung des Rettungsdienstes und der sofortige Beginn der lebensrettenden Herzdruckmassage. Das wird in Deutschland allerdings immer noch viel zu selten durchgeführt – laut Statistik in nur 42,6 Prozent der Fälle. Im Vergleich dazu sind es in anderen europäischen Ländern über 70 Prozent.
Um dem entgegenzuwirken, bildet der Nürnberger Notärzte e. V. im Rahmen der Initiative #NürnbergDrückt Lehrkräfte weiterführender Schulen in Nürnberg als Reanimationstrainerinnen und ‑trainer aus. Sie haben eine Multiplikatorfunktion und geben ihr Wissen an ihre Schülerinnen und Schüler weiter. Für dieses Vorhaben finanzierte die ADAC Stiftung im Zeitraum 2018-2020 die dafür benötigten Reanimationspuppen – insgesamt 1.250 Stück. Seit dem Schuljahr 2020/21 erhalten alle neu eingestellten Lehrkräfte eine verpflichtende Schulung durch die Stadt Nürnberg, um selbst Reanimationsunterricht geben zu können.
Das Projekt wirkt also durch den erfolgreichen Transfer von der ADAC Stiftung an die Stadt Nürnberg weiter! Um zu lernen, wie Reanimationsunterricht auch in anderen Städten und Bundesländern erfolgreich umgesetzt werden kann, hat die ADAC Stiftung im ersten Quartal 2023 eine qualitative Umfrage durchgeführt. Befragt wurden sowohl die Initiierenden des Projekts (Nürnberger Notärzte e. V.) als auch Lehrkräfte, Schulleitungen und verschiedene Verantwortliche für Erste Hilfe im Schulamtsbezirk Nürnberg. Die Ergebnisse der Befragung zeigen, dass verschiedene Faktoren entscheidend für den Erfolg der Initiative sind: Insbesondere die Motivation der verantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Zudem benötigen sie die Unterstützung ihrer Schulleitung: Denn der Reanimationsunterricht muss in den Schulalltag integriert werden. Selbstverständlich müssen die Unterrichtsmaterialien in geeigneter Form vorliegen und die Reanimationspuppen vor Ort zur Verfügung stehen.
Die Ergebnisse dienen als Grundlage für die Entwicklung eines Konzepts für einen bundesweiten Reanimationsunterricht.
Hohe mediale Aufmerksamkeit für das Projekt Gefahrenwarnung an Einsatzstellen
Im Jahr 2022 rückten die ADAC Straßenwachtfahrerinnen und -fahrer und Mobilitätspartner mehr als 3,4 Millionen Mal aus, um Autofahrenden zur Seite zu stehen. In 9,4 Prozent der Einsätze, also ca. 319.600-mal, leisteten die Gelben Engel auf Autobahnen Hilfe. Allerdings sind gerade Autobahnen für Pannenhelferinnen und ‑helfer und für andere Einsatzkräfte sowie für die Verunfallten selbst ein sehr gefährliches Gebiet – jeder, der sich schon mal auf dem Standstreifen einer Autobahn befand, wird das bestätigen können. Damit diese Gefahren zukünftig so weit wie möglich minimiert werden können, wird das Projekt Gefahrenwarnung an Einsatzstellen von ADAC Stiftung, ADAC e. V. und ADAC SE gemeinsam umgesetzt. Um für eine umfangreiche mediale Aufmerksamkeit des Themas zu sorgen, wurden im ersten Quartal des Jahres unterschiedliche Kommunikationsmaßnahmen ergriffen:
Im Zuge der Vorstellung der Einsatzbilanz der ADAC Pannenhilfe für das Jahr 2022, welche von Karsten Schulze (ADAC Technikpräsident) und Thomas Reynartz (Leiter ADAC Pannenhilfe) am 14. März vorgestellt wurde, präsentierte Projektleiter Thomas Heinrich (ADAC Stiftung) das Projekt Gefahrenwarnung an Einsatzstellen erstmals ganzheitlich im Rahmen einer Pressekonferenz. Im Kontext der Car-to-X-Lösung, bei der Fahrzeuge mittels lokaler Netzwerke untereinander kommunizieren, zeigte Herr Heinrich an einem ADAC Straßenwachtfahrzeug den hierfür optimierten Dachbalken, der auf den Einsatzfahrzeugen angebracht ist. Für die Lösung dynamische Verkehrsinformationen erklärte er die Funktion der automatisierten Warnmeldungen auf bestehenden Systemen (z. B. Navigationssystemen). Zudem präsentierte er die Lösung KI-basierte Videodetektion anhand zweier in den Kofferraum des Straßenwachtfahrzeugs eingebauter Kameras.
Die Reaktionen auf die Pressekonferenz sowie die Veröffentlichung in print und online waren äußerst positiv. Die Videos zu den drei Lösungen können auf der Microsite der Stiftungswebsite aufgerufen werden.
Der Social-Media-Beitrag ist über diesen Link erreichbar.
Ein kleiner Ausblick für das 2. Quartal 2023
Erste-Hilfe-Schulungen zum Einsatz an Amateur-Motorsport-Rennstrecken
Unfälle von Rennfahrerinnen und ‑fahrern auf Motorsportstrecken können gravierende Folgen haben, insbesondere dann, wenn zu viel Zeit verstreicht, bis den Verunfallten geholfen wird. Oftmals sind Sportwartinnen und ‑warte der Streckensicherung und nachfolgende Motorsportlerinnen und ‑sportler die Ersten am Unfallort und häufig die Einzigen, die bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes lebensrettende Maßnahmen durchführen könnten. Umso wichtiger ist es, diese Personen durch Erste-Hilfe-Kurse als qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer auszubilden.
Um für mehr Sicherheit im Motorsport zu sorgen, fördert die ADAC Stiftung die DMSB Academy, also die zentrale Bildungseinrichtung des Deutschen Motor Sport Bundes e. V. Im Rahmen der Förderung werden motorsportspezifische Erste-Hilfe-Schulungen konzeptioniert, organisiert, durchgeführt und evaluiert. Konkret heißt das, dass Streckenwartinnen und Streckenwarte alle drei Jahre eine (Zusatz-) Ausbildung zu lebensrettenden Sofortmaßnahmen absolvieren. Neben der anschließenden Ausübung des Erlernten haben sie eine Multiplikatorfunktion in ihren Vereinen. Die zweite Gruppe, die der Motorsportlerinnen und ‑sportler, wird ebenfalls als Ersthelferinnen und Ersthelfer ausgebildet und zusätzlich von der FIA (internationaler Dachverband von Automobilclubs und Motorsport-Vereinen) verpflichtet, im Fall eines Unfalls anzuhalten und zu helfen.
Die Förderung durch die ADAC Stiftung startet im April 2023 und schließt an die bestehende Zusammenarbeit mit dem DMSB e. V. an.
ADAC Stiftung setzt sich für mehr Sicherheit von Rettungskräften ein
Die ADAC Stiftung fördert Helfer sind tabu e. V., um möglichen Übergriffen gegenüber Rettungs- und Einsatzkräften mit den richtigen Lösungen begegnen zu können. Zudem soll durch die Initiative die Wertschätzung für diese Berufsgruppen gesteigert werden, auch um junge Menschen weiterhin für diese wichtigen Berufe zu begeistern.
Im Rahmen der Förderung haben der Verein Helfer sind tabu e. V. und das Institut für Professionelles Konfliktmanagement (PROKON) gemeinsam mit Hilfsorganisationen in Rheinhessen das Einsatzprotokoll erweitert, um Übergriffe im Dienst systematisch dokumentieren und auswerten zu können. Die Ergebnisse dienen der Weiterentwicklung bereits laufender Deeskalationsschulungen für Rettungs- und Einsatzkräfte. Im zweiten Quartal 2023 werden die Ergebnisse der Studie vorgestellt und ein Transfer auf weitere Regionen und Berufsgruppen ist geplant.
Großes Netzwerktreffen der Moderatorinnen und Moderatoren der Verkehrssicherheitsprogramme
Am 10. Mai ist es erneut so weit: in der Zentrale in München treffen sich die Moderatorinnen und Moderatoren der Verkehrssicherheitsprogramme der ADAC Stiftung aus dem süddeutschen Raum.
Die Agenda ist dabei vielfältig: Neben den übergreifenden Themen des Treffens, bspw. den gegenseitigen Austausch zu stärken und Praxiseinblicke zu gewähren, dreht es sich in diesem Jahr insbesondere um die inhaltlichen Schwerpunkte Pädagogik und Didaktik. Die Moderatorinnen und Moderatoren erhalten dazu eine fachliche Schulung, welche durch eine anschließende Gruppenarbeit vertieft wird. So wird bspw. diskutiert, wie das Gelernte bei der Umsetzung angewendet und dadurch der Lerneffekt der Kinder unterstützt werden kann. Darüber hinaus wird die ADAC Stiftung über Aktuelles aus den Programmen berichten und u. a. die Wirkung der Programme präsentieren.
Im weiteren Verlauf des Jahres sind drei zusätzliche Treffen geplant – dann mit den Moderatorinnen und Moderatoren aus den Regionen Nord, West und Ost.
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aus Berlin als strategischer Partner bei unserem Roller Fit-Programm
Im vergangenen Jahr hat die ADAC Stiftung den Grundstein für eine langfristige Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie aus Berlin gelegt, wodurch im ersten Schritt der Kauf eines Roller Fit-Mobils finanziert wurde. Mit Hilfe des Mobils werden in sechs Berliner Schulamtsbezirken Roller Fit-Fortbildungen realisiert – umgesetzt von der ADAC Stiftung und dem ADAC Regionalclub Berlin-Brandenburg e. V. Das Roller Fit-Mobil wird dabei Schulen zur Verfügung gestellt, die an dem Lehrerfortbildungsformat teilgenommen haben. So kann das Gelernte direkt im Nachgang der Seminare verstetigt und mit den Schülerinnen und Schülern umgesetzt werden.
Im zweiten Quartal wird das Roller Fit-Mobil an die Schulen in Berlin übergeben.