ADAC Stiftung: Frau Nölle, wozu braucht es unbedingt einen Laufbus?
Verena Nölle: Es gibt keine schnellere Methode zur Schule zu kommen: keine Staus, keine Parkplatzsuche, kein Eiskratzen im Winter. Und die Kinder bewegen sich an der frischen Luft. Besser geht’s nicht! Ich verstehe nicht, wieso Kinder selbst kurze Strecken zur Schule gefahren werden. 25 Prozent der Eltern fahren ihr Kind zur Schule. Das klingt erstmal nicht viel, aber wenn man das hochrechnet, ist es so, dass alle 5 Sekunden ein Auto kommt oder fährt – eine Frequenz wie auf einer Autobahn!
Mit 10 bis 12 SCHULEXPRESS-Haltestellen in der Schulumgebung verteilt sich der Verkehr – Stress und Unfallgefahren werden deutlich minimiert.
ADAC Stiftung: Was ist das Wichtigste bei der Laufbus-Organisation?
Verena Nölle: Von Anfang an alle mit ins Boot zu holen: Eltern, Schule, Polizei und Politik. In der Schule läuft die Organisation zusammen. Eltern sollten nach Gefahrenstellen auf dem Schulweg ihres Kindes befragt werden – findet man für diese keine sichere Lösung, wie z. B. einen kleinen Umweg, muss man darüber mit der Stadt reden. Die Haltestellenpläne sollten vorab auch aus Sicherheitsgründen mit der Polizei abgestimmt werden. Und mit der Stadt werden die Orte der Haltestellen besprochen – wichtig sind hier die Verkehrssicherheit sowie Laternen für die Beleuchtung und zur Befestigung der Schilder.
Und übrigens: die Presse berichtet gerne über solche Vorbild-Projekte.