31.03.2021
Vereinbarkeit von Mobilität und Klimazielen
Die Experten sind sich einig: das Klimaziel – die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 auf maximal 1,5 Grad gegenüber dem Zeitalter vor der Industrialisierung zu begrenzen – muss erreicht werden. Im Jahr 2020 sind die weltweiten Emissionen des Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) zwar um etwa 7 Prozent (2,4 Milliarden Tonnen) gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Hauptgrund war jedoch die Abnahme des Personen- und Güterverkehrs infolge der Corona-Pandemie. Um das Klimaziel zu erreichen, wird jedes Jahr eine Reduzierung in dieser Größenordnung benötigt – auch ohne „Corona-Effekt“.
Die von der ADAC Stiftung geförderte Doktorarbeit „Verkehrswende in Städten“ von Miriam Müller befasst sich mit der Frage, wie der Wandel zu nachhaltiger Personenmobilität in Städten erfolgreich gestaltet werden kann, um den erforderlichen Beitrag des Verkehrssektors zum Klimaschutz zu leisten.
Dabei beschäftigte sie sich mit folgenden Aspekten:
- Entwicklung von Visionen und Zielen für eine Nachhaltigkeitsstrategie
- Analyse von europäischen „Vorreiterstädten“
- Verlagerung des Verkehrs: weg vom privaten PKW hin zu ÖPNV, Rad- und Fußverkehr
- Ermittlung von Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Verkehrswende mit Handlungsempfehlungen für Städte.
Da es sich bei der Doktorarbeit um eine publikationsbasierte Dissertation handelt, werden die Ergebnisse in einem referierten Fachartikel veröffentlicht. Sobald dies erfolgt ist, wird der Fachartikel hier verlinkt.
Kamingespräch der ADAC Stiftung: Diskussion zur Verkehrswende in Städten
Auf Einladung der ADAC Stiftung diskutierten Mobilitätsexperten am 8.3.2021 im Rahmen eines virtuellen Kamingesprächs auf Basis der Doktorarbeit, wie die Verkehrswende in Städten gestaltet werden muss, um die Klimaziele zu erreichen.
An der Diskussion nahmen Dr. Andrea David (Vorstand ADAC Stiftung), Gerhard Hillebrand (Verkehrspräsident ADAC e.V. und Vorsitzender des Kuratoriums der ADAC Stiftung), Karsten Schulze (Technikpräsident ADAC e.V. und Vorsitzender des Stiftungsrats der ADAC Stiftung) sowie Miriam Müller und Prof. Dr. Oscar Reutter (Betreuer der Dissertation) teil. Martin Kunz (Chefredakteur ADAC Motorwelt) moderierte die fachliche Diskussion. Als wichtigstes Ergebnis wurde festgehalten, dass die Klimaziele nur erreicht werden können, wenn in der Bevölkerung ein gemeinsames Verständnis für die Verkehrswende entsteht.
Darüber hinaus werden die Steigerung der Attraktivität des ÖPNV, Rad- und Fußverkehrs als echte Alternativen zum privaten Auto (z. B. durch Infrastrukturausbau und Taktverdichtung), neue Technologien für klimaneutralen Autoverkehr (z. B. e-Fuels) und soziale Gerechtigkeit (Bezahlbarkeit) entscheidend sein.