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Ein hipper, junger Mann steht mit seinem Longboard vor einer gelben Wand.

Zwischen Frust und Freiheit: Mobilität junger Menschen

Die neue Studie der ADAC Stiftung

Mobilität von morgen beginnt heute. Die Mobilität junger Menschen in Deutschland ist weit mehr als reine Fortbewegung. Sie steht für gesellschaftliche Teilhabe, Lebensqualität und individuelle Selbstbestimmung. Dennoch werden junge Stimmen in der verkehrspolitischen Diskussion bislang kaum gehört.

Die ADAC Stiftung widmet sich dieser Perspektive in der Studie „Zwischen Frust und Freiheit: Mobilität junger Menschen“. Sie analysiert umfassend das Mobilitätsverhalten, die Einstellungen und Zukunftsvorstellungen von 16- bis 27-Jährigen – differenziert nach Lebensstilen (Sinus-Milieus) und im Vergleich mit älteren Generationen.

Ziel der Studie ist es, zu zeigen, wie gut Deutschland auf die Mobilitätsbedarfe junger Menschen vorbereitet ist. Daraus leitet sie konkrete Impulse für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft ab, um die Mobilität junger Menschen in Deutschland zukunftsfähig und alltagstauglich zu gestalten.

Zentrale Ergebnisse der Grundlagenstudie Mobilität junger Menschen

Die folgenden 7 Erkenntnisse zeigen, wie junge Menschen Mobilität heute erleben. Ihre Realität ist geprägt von Pragmatismus, Skepsis gegenüber der Umsetzung und schwindendem Vertrauen. Gleichzeitig ist die Gen Z offen für Veränderung und erwartet konkrete Lösungen, die im Alltag funktionieren. Diese Einblicke bilden die Grundlage für die Impulse, wie Mobilitätspolitik besser an die Lebenswelt junger Menschen anschließen kann.

Die junge Generation zeigt sich offen für neue Wege, doch sie braucht Angebote, die ihre Perspektiven ernst nehmen, ihre Teilhabe ermöglichen und verlorenes Vertrauen zurückgewinnen.

Grafik Ergebnis 1 - Funktionalität bestimmt die Verkehrsmittelwahl

Die Gen Z wählt Verkehrsmittel vor allem nach praktischen Kriterien wie Schnelligkeit (52 %), Zuverlässigkeit (48 %) und Kosten (44 %). Komfort und Sicherheit sind zweitrangig, Umweltfreundlichkeit (12 %) spielt kaum eine Rolle.

Grafik Ergebnis 2: Wahlfreiheit und Bedürfnisorientierung sind zentral.

Die Gen Z legt großen Wert auf Wahlfreiheit: 61 % wünschen sich die Möglichkeit, flexibel zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln zu wechseln. Gleichzeitig zeigt sich Unzufriedenheit mit der aktuellen Situation – nur 10 % sind mit dem Status quo zufrieden.

Grafik Ergebnis 3: Offenheit für technologische Innovationen trifft auf Umsetzungsskepsis

Die Gen Z ist offen für technologische Innovationen, bewertet deren Alltagstauglichkeit jedoch kritisch. Zwar befürworten 43 % E-Fahrzeuge, 36 % Flugtaxis und 31 % autonomes Fahren, doch gleichzeitig glaubt die große Mehrheit (76 %) nicht daran, dass solche Konzepte jemals Realität werden.

Grafik Ergebnis 4: Das Auto bleibt emotional relevant, eingebettet in ein Mobilitätsportfolio

Für die Gen Z ist das Auto funktional wichtig und emotional stark aufgeladen: Der Führerschein bedeutet Freiheit (80 %) und Erwachsensein (67 %), 76 % haben eine emotionale Bindung zum Auto. Dennoch wird es meist multimodal genutzt und bleibt Teil eines vielfältigen Mobilitätsportfolios.

Grafik Ergebnis 6: Mobilitätsgerechtigkeit gilt als Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe

Für die Gen Z ist Mobilität eine zentrale Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe, sie misst dem Thema deutlich mehr Bedeutung bei als andere Generationen (28 % vs. 19 %), ist jedoch besonders unzufrieden mit dem Status quo (nur 10 % zufrieden) und fordert vor allem einen besseren, zuverlässigeren ÖPNV (40 %).

Ergebnis Grafik 6: Nachhaltigkeit wird befürwortet, ist jedoch nicht handlungsleitend

Junge Menschen befürworten Nachhaltigkeit moralisch, handeln aber pragmatisch: 53 % fühlen sich verpflichtet, umweltfreundlich zu sein, doch nur 12 % berücksichtigen dies bei der Verkehrsmittelwahl – funktionale Kriterien wie Sicherheit dominieren.

Grafik Ergebnis 7: Milieus prägen eher Haltungen als Verhalten

Die Zustimmung zu einer nachhaltigen Verkehrswelt und zu Einschränkungen des Autoverkehrs unterscheidet sich stark nach Milieu: Postmaterielle sind mit 73 % klar dafür, während die Adaptiv-Pragmatische Mitte (40 %) und das Prekäre Milieu (30 %) deutlich skeptischer sind.

Grafiken zu den Ergebnissen

Infografik mit dem Titel ‚Kriterien für die Verkehrsmittelwahl – Gen Z (16–27 Jahre)‘. Sie zeigt eine Rangliste von 15 Kriterien, die junge Menschen bei der Wahl ihres Verkehrsmittels als wichtig erachten. Die Kriterien sind nach Häufigkeit der Nennung sortiert und mit gelben Balken visualisiert. Ganz oben steht Schnelligkeit mit 52 %, gefolgt von Verlässlichkeit (48 %), Kostengünstigkeit (44 %) und Flexibilität (43 %). Mittlere Werte haben Komfort (37 %), Sicherheitsgefühl auch im Dunkeln (35 %), Wetterunabhängigkeit (26 %) und Privatsphäre (23 %). Niedrigere Werte: Echtzeitinformationen (16 %), gemeinsam mit Freunden unterwegs sein (16 %), Stauraum/Transportmöglichkeiten (13 %), Umweltfreundlichkeit/Klimaschutz (12 %), Bewegung und Gesundheit (11 %), Möglichkeit zum Lesen/Arbeiten/Musik hören (11 %) sowie Coolness-Faktor/Statussymbol (5 %). Die Basis der Befragung sind 2.006 Personen im Alter von 16 bis 27 Jahren, maximal fünf Nennungen pro Person. Signifikanzhinweise sind mit Sternchen markiert.
Infografik mit dem Titel ‚Wünsche zur Verbesserung der Mobilität von morgen‘. Sie zeigt die Rangliste von Maßnahmen, die die Generation Z (16–27 Jahre) für die Mobilität der Zukunft als besonders wichtig bewertet. Ganz oben steht der Ausbau und die Zuverlässigkeit des öffentlichen Nahverkehrs (39,8 %). Danach folgen die Verbesserung der Infrastruktur für Fußgängerinnen und Fußgänger (28,9 %) sowie eine bessere Vernetzung unterschiedlicher Mobilitätsangebote in einer App (27,7 %). Auf Platz 4 liegt der Ausbau von Haltestellen mit verschiedenen Mobilitätsangeboten wie Bahn, Bus, Leihräder und Carsharing (25,4 %). Platz 5 ist der massive Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen (22,2 %). Weiter unten: mehr Maßnahmen wie City-Maut und Tempolimit (10,9 %), weniger Auto-Parkflächen (10,4 %) und die Aussage ‚Ich finde die Mobilität gut, wie sie ist‘ (9,7 %). Basis: 2.006 Befragte, maximal fünf Nennungen pro Person
Infografik mit dem Titel ‚Bewertung der Zukunftsszenarien‘. Sie vergleicht die Einschätzungen von Gen Z (16–27 Jahre) und der Gesamtbevölkerung (16–74 Jahre) zu vier Mobilitätsszenarien. Für jedes Szenario sind zwei Werte dargestellt: die angenommene Wahrscheinlichkeit (graue Balken) und die Wünschbarkeit (gelbe Balken). Bei Gen Z gefällt das ‚Multimodalitäts-Szenario‘ (alle Verkehrsmittel sind wichtig) 55 % und wird von 54 % als wahrscheinlich angesehen. Das ‚Nachhaltige Verkehrswelt‘-Szenario (Umbau im Sinne eines Umweltverbunds) gefällt 43 % und wird von 53 % als wahrscheinlich eingeschätzt. Das ‚Technologie‘-Szenario (autonome Fahrzeuge als Alltagsverkehrsmittel) gefällt 37 % und wird von 44 % als wahrscheinlich angesehen. Das ‚Weiter so‘-Szenario (Fortsetzung der privaten Automobilität) gefällt 52 % und wird von 34 % als wahrscheinlich eingeschätzt. Im Vergleich dazu liegen die Werte bei der Gesamtbevölkerung niedriger für Multimodalität (45 % gefällt, 51 % wahrscheinlich) und Nachhaltigkeit (35 % gefällt, 53 % wahrscheinlich), ähnlich für Technologie (28 % gefällt, 36 % wahrscheinlich) und höher für ‚Weiter so‘ (48 % gefällt, 26 % wahrscheinlich). Basis: 3.615 Befragte (16–74 Jahre), davon 2.006 Gen Z.
Infografik mit dem Titel ‚Symbolisch-emotionale PKW-Orientierungen innerhalb der Gen Z‘. Sie zeigt die Zustimmung zu fünf Aspekten der emotionalen Bedeutung des Autos, dargestellt als horizontale Balken mit Prozentangaben und farblicher Differenzierung. Die höchste Zustimmung gibt es beim PKW-Status: 36,2 % volle Zustimmung, 33,4 % Zustimmung, 18 % neutral, 8,2 % Ablehnung, 4,1 % absolute Ablehnung. Symbolisch-emotionale PKW-Orientierung insgesamt liegt bei 28,4 % voller Zustimmung und 47,4 % Zustimmung. PKW-Erlebnis erreicht 30,9 % volle Zustimmung und 32 % Zustimmung, PKW-Privatheit 31,9 % volle Zustimmung und 34,9 % Zustimmung. Am niedrigsten liegt PKW-Autonomie mit 15,6 % voller Zustimmung und 34,8 % Zustimmung. Farbcode: Gelb für volle Zustimmung, Hellgelb für Zustimmung, Weiß für Neutralität, Grau für Ablehnung, Dunkelgrau für absolute Ablehnung. Basis: 2.006 Befragte (16–27 Jahre).
Infografik mit dem Titel ‚Erreichbarkeit von Verkehrsmitteln‘. Sie zeigt, wie gut verschiedene Mobilitätsangebote von der Wohnung aus erreichbar sind, abhängig von der Ortsgröße. Die Daten stammen von Gen Z (16–27 Jahre). Insgesamt geben 71 % an, dass öffentliche Verkehrsmittel (ÖPNV) sehr gut oder eher gut erreichbar sind. In Orten bis 5.000 Einwohner liegt der Wert bei 53 %, steigt über 64 % (bis 20.000 Einwohner), 68 % (bis 100.000), 80 % (bis 500.000) und erreicht 82 % in Städten über 500.000 Einwohner. E-Scooter-Sharing ist insgesamt für 41 % gut erreichbar, aber nur für 16 % in Orten bis 5.000 Einwohner, während es in Großstädten über 500.000 Einwohner 66 % sind. Carsharing und Bikesharing liegen jeweils bei 25 % insgesamt, mit sehr niedrigen Werten in kleinen Orten (15–19 %) und deutlich höheren in Großstädten (38–39 %). Gelbe Markierungen zeigen überdurchschnittliche Werte, graue unterdurchschnittliche. Basis: 2.006 Befragte.
Die Infografik zeigt die Einstellungen der Generation Z (16–27 Jahre) zu Klima und Umwelt im Mobilitätskontext. Sie enthält fünf Aussagen, zu denen die Zustimmung in Prozent angegeben ist. Die höchste Zustimmung gibt es bei der Aussage, dass Menschen in Deutschland durch ihr Mobilitätsverhalten etwas für den Umwelt- und Klimaschutz bewirken können (58 %). Etwa die Hälfte stimmt zu, dass das aktuelle Mobilitätsverhalten der Gesellschaft schlecht für Klima und Umwelt ist (51 %). 47 % befürchten, dass ein grundlegender Wandel hin zu klimafreundlicher Mobilität mit Mehrkosten verbunden ist. 42 % fühlen sich persönlich verantwortlich, durch ihr Verhalten zum Umwelt- und Klimaschutz beizutragen. Die geringste Zustimmung zeigt die Aussage, dass die Bedeutung von Umwelt- und Klimaproblemen in der Öffentlichkeit übertrieben dargestellt wird (35 %). Die Grafik verwendet farbige Balken für die Antwortkategorien: Gelb für volle Zustimmung, Grau für teils-teils und Dunkelgrau für Ablehnung.
Infografik mit dem Titel ‚Befürwortung des „Nachhaltige Verkehrswelt“-Szenarios nach Sinus-Milieus‘. Die Grafik zeigt eine Milieu-Landschaft, die soziale Lage (von unterer bis oberer Mittelschicht) und Grundorientierung (von Tradition bis Neuorientierung) kombiniert. In den einzelnen Milieus ist der Anteil der Befürwortung des nachhaltigen Verkehrsszenarios angegeben. Am höchsten ist die Zustimmung im Postmateriellen Milieu mit 73 %, gefolgt vom Konsum-Hedonistischen Milieu (60 %), Neo-Ökologischen Milieu (57 %), Konservativ-Gehobenen Milieu (57 %), Expeditive Milieu (58 %) und Nostalgisch-Bürgerliches Milieu (51 %). Niedrigere Werte finden sich im Milieu der Performer (48 %), Adaptiv-Pragmatische Mitte (40 %), Traditionelles Milieu (34 %) und Prekäres Milieu (30 %). Insgesamt liegt die Zustimmung bei 53 %. Unterhalb der Grafik sind kurze Beschreibungen der Sinus-Milieus aufgeführt, z. B. ‚Postmaterielles Milieu: Engagiert-souveräne Bildungselite mit postmateriellen Wurzeln‘. Signifikanzhinweise sind farblich markiert (gelb für überdurchschnittlich, grau für unterdurchschnittlich).
Porträtfoto Christina Tillmann, Vorständin der ADAC Stiftung

Wer Mobilität für morgen gestalten will, muss die Lebensrealitäten junger Menschen heute verstehen. Es reicht nicht, über ihre Bedürfnisse zu sprechen – wir müssen sie aktiv einbeziehen, ihre Perspektiven ernst nehmen und gemeinsam Lösungen entwickeln, die im Alltag funktionieren.

Vorständin der ADAC Stiftung

Für alle, die Mobilität mitgestalten

Impulse für eine zukunftsfähige Mobilität

Mobilität soll gerecht, nachhaltig und alltagstauglich sein. Doch dafür braucht es mehr als Pilotprojekte oder Appelle zur Verhaltensänderung. Die ADAC Stiftung bündelt zentrale Erkenntnisse und zeigt, wie strukturelle Lösungen aussehen können, die Teilhabe ermöglichen und junge Menschen im Alltag wirklich erreichen.

Die Impulse richten sich an alle, die Mobilität mitgestalten – von Politik und Verwaltung bis zur Zivilgesellschaft. Sie gliedern sich in drei Themenfelder: Alltagstauglichkeit, Wahlfreiheit und Nachhaltigkeit. Innerhalb dieser Cluster werden konkrete Maßnahmen skizziert, die bestehende Ansätze weiterentwickeln und an den Lebensrealitäten junger Menschen anknüpfen. Ziel ist es, punktuelle Initiativen zu verstetigen und in die Fläche zu bringen.

Wer Mobilität zukunftsfähig gestalten und Vertrauen in politische Handlungsfähigkeit zurückgewinnen will, sollte sich konsequent an den funktionalen Anforderungen junger Menschen orientieren. Angebote müssen intuitiv nutzbar, verlässlich verfügbar und kontextsensibel anschlussfähig sein.

In vielen Regionen fehlt es bislang an flächendeckender und alltagspraktischer Verankerung. Bestehende Lösungen wie Sharing-Systeme, Rufbusse oder multimodale Schnittstellen bleiben oft auf kleinräumige Pilotprojekte beschränkt, sind schwer zugänglich oder nicht durchgängig verlässlich. In ländlichen Räumen fehlen zentrale Mobilitätspunkte, digitale Orientierungshilfen und regelmäßige Taktung. Auch in urbanen Räumen sind Angebote nicht immer sinnvoll kombinierbar oder emotional anschlussfähig.

Um diese Lücken zu schließen, braucht es integrierte Plattformen, die Verkehrsträger bündeln und deren Nutzung vereinfachen – etwa durch Mobility-as-a-Service mit Echtzeitinformationen, Buchung und Bezahlung in einer Anwendung. Zukunftsorientiert könnten automatisierte Kleinbusse oder autonome Shuttles dort eingesetzt werden, wo klassische Angebote an ihre Grenzen stoßen.

Neue Angebote sollten großräumig sichtbar und erfahrbar sein. Mobile Ausstellungen, Pop-up-Stationen oder Plattformen für Best Practices schaffen Transparenz, stärken Vertrauen und ermöglichen Beteiligung. Ergänzend könnten lokale Mobility Co-Labs entstehen, in denen gemeinschaftlich organisierte Mobilitätslösungen entwickelt werden – passgenau für die Bedürfnisse vor Ort und mit aktiver Beteiligung junger Menschen.

Ein weiterer Ansatz sind großflächige Reallabore mit klarer Verstetigungsperspektive. Sie ermöglichen es, neue Mobilitätsformen unter Alltagsbedingungen zu testen und weiterzuentwickeln – gemeinsam mit jungen Menschen. Dabei wird nicht nur technische Alltagstauglichkeit geprüft, sondern auch die Passung zu jugendlichen Routinen und Erwartungen. So werden Reallabore zu Innovationsräumen und Beteiligungsformaten zugleich.

Mobilität braucht mehr als neue Angebote. Echte Wahlfreiheit entsteht durch integrierte Systeme, digitale Zugänglichkeit und flexible Tarife. Derzeit fehlt vielerorts eine Infrastruktur, die verschiedene Angebote sinnvoll miteinander verknüpft. Förderinstrumente greifen oft nicht ineinander, digitale Anwendungen sind selten auf junge Zielgruppen zugeschnitten, und Tarifgrenzen erschweren die Nutzung.

Digitale Plattformen mit zielgruppenspezifischen Varianten und flexiblen Abrechnungsmodellen können spontane, bedarfsgerechte Entscheidungen ermöglichen. Erste Ansätze existieren, flächendeckende Umsetzungen stehen jedoch aus.

Bestimmte Milieus eignen sich als Testfelder für neue Konzepte wie Reallabore oder multimodale Plattformen. Gleichzeitig braucht es strukturelle Verbesserungen, die für alle greifen – etwa verlässlichen ÖPNV und einfache Buchungssysteme. Wahlfreiheit entsteht dort, wo Mobilität verfügbar, zugänglich und verständlich ist.

Nachhaltige Mobilität muss im Alltag erfahrbar sein. Statt abstrakter Appelle braucht es Maßnahmen, die klimafreundliches Verhalten erleichtern, belohnen und emotional aufladen. Gerade junge Menschen benötigen konkrete Anreize, positive Erlebnisse und eine Kommunikation, die Nachhaltigkeit als attraktiven Möglichkeitsraum vermittelt.

Digitale Anreizsysteme mit Punktesammeln, Gamification und sozialem Vergleich können klimafreundliche Entscheidungen fördern – besonders in Verbindung mit Schulen und Bildungsangeboten. Erste Anwendungen zeigen bereits Wirkung.

Ergänzend braucht es jugendaffines Storytelling auf Plattformen wie Instagram oder TikTok, das nachhaltige Mobilitätsformen sichtbar macht und neue Routinen anstößt. Auch Bildung spielt eine zentrale Rolle: Nachhaltigkeit sollte frühzeitig in schulische Curricula integriert werden, um eine Mobilitätskultur zu fördern, die ökologische, soziale und gesundheitliche Aspekte verbindet.

Studie zum Download

Zur Studie „Zwischen Frust und Freiheit: Mobilität junger Menschen“ bieten wir eine Grundlagenstudie, eine detaillierte Vertiefungsstudie sowie ein Policy Paper an. Das Policy Paper fasst die wichtigsten Ergebnisse und Empfehlungen in Kurzform zusammen. Ergänzt wird das Angebot durch Pressegrafiken.

Zu weiteren Pressematerialien inkl. Grafiken gelangen Sie hier.

Eine junge Frau fährt auf einem E-Roller vor einer gelben Wand. Treppe und Boden im Vordergrund sind leicht unscharf, was dem Bild eine dynamische Wirkung verleiht.

Über die Studie

Die ADAC Stiftung untersucht, wie junge Menschen zwischen 16 und 27 Jahren Mobilität erleben. Im Mittelpunkt stehen Einstellungen, Verhalten und Zukunftsvorstellungen dieser Generation sowie Fragen zu Teilhabe, Verkehrsmittelwahl, Barrieren und Innovation.

Zur Abbildung der Vielfalt innerhalb der Gen Z wurden neben klassischen Merkmalen auch unterschiedliche Lebenswelten berücksichtigt. Das Modell der Sinus-Milieus hilft dabei, Werte und Lebensstile systematisch einzuordnen.

Die Studie beruht auf einem multimethodischen Ansatz. Eine repräsentative Online-Befragung mit 3.615 Personen, darunter 2.006 aus der Zielgruppe, wurde durch Fokusgruppen und eine Online-Community ergänzt. Junge Menschen waren aktiv an der Entwicklung des Fragebogens beteiligt. Der Vergleich mit älteren Generationen ermöglicht eine differenzierte Betrachtung jugendlicher Perspektiven.