Wie kann im Straßenverkehr und insbesondere auf Autobahnen die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden erhöht werden? Das ist die zentrale Frage, mit der sich das Projekt „Gefahrenwarnung an Einsatzstellen“ beschäftigt, das von ADAC e.V., ADAC SE und ADAC Stiftung gemeinsam umgesetzt wird. Das Projekt hat zum Ziel, eine fundierte Entscheidungsgrundlage für die Auswahl eines oder mehrerer Systeme zu schaffen und somit die bestmögliche Absicherung von Pannenstellen zu gewährleisten. Insbesondere der Schutz von Pannenhelfern, Verunfallten und dem nachfolgenden Verkehr steht dabei im Fokus. Insgesamt drei sich ergänzende Lösungen wurden dazu ins Leben gerufen – geleitet von der ADAC Stiftung.
In den nachfolgenden Filmen geht Thomas Heinrich, Leiter Forschung der ADAC Stiftung, sowohl allgemein auf das gesamte Projekt als auch konkret auf die verschiedenen Lösungen ein.
Lösung: Car-to-X-Kommunikationstechnik
Bereits jetzt werden erste Straßenwachtfahrzeuge des ADAC mit Car-to-X-Kommunikationstechnik im Dachbalken des Autos ausgestattet und können so den nachfolgenden Verkehr automatisiert im Umkreis von mindestens 500 Metern vor Gefahrenstellen warnen. Diese Technologie kann auch von anderen Einsatzkräften, wie bspw. Autobahn- und Straßenmeistereien, Polizei, Feuerwehren und Rettungsdiensten, genutzt werden.
Lösung: KI-basierte Videodetektion
Diese Lösung kommt ohne Kommunikation aus: Mittels zweier im Kofferraum des Pannenhilfefahrzeugs eingebauter Videokameras mit angeschlossener KI-basierter Videodetektion wird der Verkehr hinter dem Pannenhilfefahrzeug überwacht und bei drohender Kollision die Hupe des Pannenhilfefahrzeugs aktiviert. Der Pannenhelfer hat dann ca. vier Sekunden Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Im Idealfall wird durch das Hupen auch der Fahrer des Fahrzeugs auf Kollisionskurs gewarnt und kann ausweichen.
Lösung: dynamische Verkehrsinformationen
Über eine neue Schnittstelle zwischen dem Pannenhilfesystem und dem Verkehrsinformationssystem des ADAC werden nicht personenbezogene Pannendaten (Standorte und Status) übertragen und Warnmeldungen generiert. Diese stehen Anbietern von Verkehrsinformations- und Navigationsdiensten zur Verfügung und können von den Verkehrsteilnehmenden über bestehende Systeme (z. B. Navigationssysteme) empfangen werden.