Ersthelfer-Alarmierungssysteme

Als gemeinnützige Organisation setzt sich die ADAC Stiftung neben dem Thema Mobilität für schnelle und wirksame Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillständen ein. Die aktuellen Projekte konzentrieren sich auf die Befähigung der Bevölkerung in Reanimation sowie auf Smartphone-basierte Ersthelferalarmierungssysteme als potenzielle Maßnahmen zur Verkürzung des therapiefreien Intervalls für mehr erfolgreiche Reanimationen in Deutschland.

Potentialanalyse: Ergebnisse zeigen großes Potential und auf allen Seiten Bereitschaft zur Einführung Smartphone-basierter Ersthelfer-Alarmierungssysteme

Im ersten Schritt haben wir im Rahmen unserer Projekte eine Potentialanalyse zu Ersthelferalarmierungssystemen durchgeführt, um einen Überblick über den aktuellen Stand, deren Potential sowie der Bereitschaft bei Bevölkerung und Leitstellen zu erhalten. Neben einer ausführlichen Recherche und Gesprächen wurden drei Befragungen durchgeführt.  Die Befragungen richteten sich an eine repräsentative Bevölkerungsgruppe, Mitarbeitende in Rettungsleitstellen und Mitarbeitende der medizinischen Crews der ADAC Luftrettung.

Die wichtigsten Ergebnisse der Befragungen:

79 % der Befragten in der Bevölkerung kennen Ersthelfer-Apps nicht. Bei Erläuterung der Rahmenbedingungen sind jedoch 16 % bereit, sich als Ersthelfer zu registrieren. Die Leitstellen erachten die Systeme für sinnvoll, 40 % der befragten Leitstellen nutzen bereits eines. 60% derjenigen, die noch kein System haben, planen dieses innerhalb der nächsten 3 Jahre einzuführen. Jedoch stellen fehlende gesetzliche Grundlagen, fehlende Finanzierung und mangelndes Personal für das Verfahren zur Auswahl des geeigneten Systems und dessen Betrieb die Haupthindernisse dar.

Kooperation mit Bertelsmann Stiftung und Björn Steiger Stiftung: Partizipatives Verfahren, um das Thema voranzutreiben

Wir sind eine Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung und der Björn Steiger Stiftung eingegangen, um gemeinsam das Thema voranzutreiben. In diesem Zuge bringen wir im Rahmen eines sogenannten Hub-Formates Schlüsselpersonen und -institutionen an einem Tisch zusammen, um auf inhaltlicher Ebene Lösungen für den flächendeckenden Einsatz sowie die Standardisierung und Vernetzung von Ersthelferalarmierungssystemen zu entwickeln. Erfahren Sie hier mehr über die Kooperation und das in diesem Rahmen veröffentlichte Ergebnispapier „Flächendeckende Alarmierung von Ersthelfern über vernetzte Ersthelfer-Alarmierungssysteme“.

Implementierung: Mit dem Fachverband Leitstellen entwickelte Standards und Checkliste

Gemeinsam mit dem Fachverband Leitstellen e. V. entwickeln wir Fachempfehlungen für das Thema Ersthelfer-Alarmierungssysteme. In diesem Papier werden die Positionen der Leitstellen hinsichtlich des Einsatzes von Ersthelferalarmierungssystemen erarbeitet und festgehalten. Dies meint beispielsweise die Aufgaben von Ersthelferinnern und Ersthelfern sowie deren Alarmierungsindikationen und Kontraindikationen oder die technischen Grundlagen, wie die Möglichkeit der Anbindung der Systeme an eine einheitliche Schnittstelle.