Es ist noch nicht lange her, da protestierten junge Menschen mit Fridays for Future für eine ökologische Verkehrswende, sogenannte Klimakleber blockierten Kreuzungen. Von der Gen Z zeichnet eine groß angelegte Mobilitätsstudie nun ein ganz anderes Bild: Ihr Blick richtet sich weg von der globalen Klimakrise hin zur persönlichen Komfortzone. Doch die Autoren warnen vor voreiligen Schlüssen: Wer den moralischen Zeigefinger hebt, versteht diese Generation nicht und hat kaum Aussicht, sie zu erreichen.
Die ADAC Stiftung hat gemeinsam mit dem SINUS-Institut und der Universität Duisburg-Essen die bislang umfangreichste Studie zur Mobilität junger Menschen veröffentlicht. Unter dem Titel „Zwischen Frust und Freiheit“ zeigt sie, wie die der Generation Z zwischen 16 und 27 Jahren Mobilität erleben. Sie zeigt eine junge Generation mit dem größten Wunsch nach Veränderung – und zugleich einem geringen Vertrauen, dass Wandel gelingt.
Die Studie „Zwischen Frust und Freiheit: Mobilität junger Menschen“ zeigt ein klares Bild:
- Nur 10 % der Gen Z sind mit den bestehenden Mobilitätsangeboten zufrieden – deutlich weniger als ältere Generationen.
- Funktionalität schlägt Nachhaltigkeit: Schnell, verlässlich, günstig und flexibel sind die wichtigsten Kriterien bei der Verkehrsmittelwahl.
- Wahlfreiheit und multimodale Angebote sind zentral.
- Offenheit für Innovationen ist hoch, doch Zweifel an deren Umsetzung bleiben.
Die Ergebnisse machen deutlich: Junge Menschen erwarten von Politik und Anbietern konkrete Verbesserungen im Alltag. Moralische Appelle greifen kaum – gefragt sind realistische, funktionale Lösungen, die Teilhabe und Klimaschutz verbinden. Eine Mobilitätspolitik, die junge Lebensrealitäten ernst nimmt und technologische Möglichkeiten schneller sowie alltagstauglicher umsetzt, kann Vertrauen zurückgewinnen und den Weg für eine zukunftsfähige Mobilität ebnen.